Was versteht man genau unter Sozial- und organisationale Vernetzungskompetenzen?
Diese Kompetenz-Kategorie meint alle Fähigkeiten einer Person mit dem sozialen und organisationalen Umfeld umzugehen und sich darin sicher zu bewegen. Wir sprechen hier also von sogenannte ICH-WIR Kompetenzen. Da sich die Ausübung der Kompetenz immer auch auf andere Menschen bezieht. Ganz wichtig: Der Begriff sozial wird hier explizit neutral verstanden und hat nichts mit besonderer Freundlichkeit oder Empathie zu tun.
Wenn Sie den ersten Schritt des skillaware Kompetenz-Kompass bereits durchlaufen haben, dann sind Sie dort folgenden Sozialkompetenzen begegnet:
- Interdisziplinarität
- Multikulturalität
- Empfängeradäquatheit
- Teamfähigkeit
Wie lassen sich die vier Kompetenzen näher beschreiben?
Neben einer reinen Definition für die Kompetenzen, gibt es auch noch so genannte Handlungsanker, die man Kompetenzen zuordnen kann. Sie helfen uns in der Realität festzustellen, ob jemand eine Kompetenz gut oder weniger gut beherrscht. Denn anders als Wissen, werden Kompetenzen im konkreten Handeln eines Menschen sichtbar. Das können wir durch Beobachtung prüfen, indem wir die Handlungsanker mit dem gezeigten Verhalten einer Person vergleichen.
Tabelle mit Kompetenzdefinitionen und Handlungsanker
Die Tabelle definiert die Kompetenz auf einer übergeordneten Ebene und zeigt auf welche Verhaltensweisen ein Mensch zeigen wird, wenn ihm oder ihr die Kompetenz bereits in Fleisch und Blut übergegangen ist.
Tipps und Tricks für Ihr Kompetenztraining
Wussten Sie schon: Sie müssen nicht zwangsläufig formelle Weiterbildungen oder Kurse besuchen, um sich zu entwickeln. Sondern Sie können nahezu alle überfachlichen Kompetenzen in Eigenregie trainieren. Dazu reichen meist schon 5-10 Minuten pro Tag aus. Neugierig? Dann kommen hier unsere Trainingstipps, die sich ganz praktisch und einfach in den (Berufs-) Alltag integrieren lassen:
Interdisziplinarität
Tipp 1: Dieser kommt aus dem Team-Learning. Schlagen Sie doch einmal vor, dass Personen aus unterschiedlichen Fachbereichen oder mit unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen erzählen auf was sie in ihrem Gebiet besonders achten. Das kann entweder offen in einem Meeting oder (auch anonym) im Intranet geteilt werden.
Tipp 2: Gewöhnen Sie sich an, dass Sie Ihre Aufgaben und Zielsetzungen immer nochmal mit Parteien aus anderen Fachgebieten kurz gegenchecken. Buchen Sie sich dazu ein Zeitfenster ein. Langfristig spart Ihnen das Zeit und Nerven.
Multikulturalität
Tipp 1: Reality-Check: Zählen Sie einmal wie viele Vorurteile Ihnen in den letzten Wochen wie automatisch in den Kopf gekommen sind, die sich danach als völlig falsch erwiesen haben. Sei das im beruflichen als auch privaten Kontext.
Tipp 2: Auch wenn es banal klingt: Aber schauen Sie doch immer mal wieder Dokus über andere Länder oder Kulturen. Das hilft generell ein inneres Verständnis zu schaffen, dass unsere Lebensweise nur eine von vielen ist. Eine grosse Auswahl finden Sie auf Youtube.
Empfängeradäquatheit
Tipp 1: Suchen Sie sich 2-3 Personen aus Ihrem nahen Umfeld aus. Vielleicht Ihr Partner oder Ihre Partnerin, Ihr Kind und eine Freundin oder einen Freund und versuchen Sie diesen kurz und für sie verständlich zu beschreiben, was Sie genau bei der Arbeit machen und welche Rolle Sie dort ausfüllen.
Tipp 2: E-Mail Check etablieren. Versuchen Sie, bevor Sie eine Mail schreiben, eine ganz kurze Auslegeordnung zu machen. Und beantworten Sie folgende Fragen: Was ist das Ziel meiner Mail? Wer sind die Empfänger:innen? Was müssen diese wirklich wissen und welche Information könnte nur unnötig verwirren und der Zielerreichung sogar im Wege stehen? Haben Sie diesen Fragen geklärt, können Sie die Mail verfassen, prüfen und absenden.
Teamfähigkeit
Tipp: Wenn Sie einmal wieder in der Situation sind, dass Sie das Gefühl haben einen genauen Ausführungsplan und eine klare Präferenz zu haben, nehmen Sie sich einmal ganz bewusst zurück. Und gehen Sie aktiv in den Austausch mit Ihrem Team oder wenn Sie das zu Hause üben, mit Ihrer Familie.